Brettlblog 2018 – Tag 5

Den Text mit Kommentaren aus der Heimatredaktion lesen Sie hier.

Liebe Daheimgebliebenen,

die Kuriositäten auf diesem Skilehrgang nehmen nicht ab. Nachdem vorgestern unsere einzige Berggöttin in den Kreis der „Eumel des Tages“ durch ihre glänzende Aktion aufgenommen worden ist, traf es gestern unseren „Ober-Eumel-Verleihungs-Showmaster“ höchstpersönlich. Aufgrund widriger Umstände, auf die ich vielleicht später noch zu sprechen komme, war ich bei dem gestrigen „Festakt“ nicht zugegen und muss aus zweiter Hand berichten. Der Vorfall, der ihn in das Eumelcasting befördert hat, ereignete sich gegen 16:30 Uhr, zu einem Zeitpunkt also, zu dem unsere Schülerinnen und Schüler die Pisten längs verlassen hatten. Herr Noske befuhr die Piste 17, um den Pistenzustand für den folgenden Tag zu testen. Im Rahmen dieser Testfahrt ereilte ihn ein kleines Missgeschick. Seine Skier nutzten offensichtlich ein kleines Konzentrationsdefizit seinerseits dazu, ihn unmissverständlich auf die Pflicht zur permanenten Konzentration auf der Piste in der Form hinzuweisen, dass sie ihn kurzerhand in den Schnee befördert haben.

Stolzer Empfänger der Eumelweste

Bisher war es ein ungeschriebenes Gesetz, das niemand zum „Eumel-des-Tages“ gekürt werden darf, der in über 1000 m Höhe die „Stoffbremse“ zieht. Nicht so gestern. Der entscheidende Vorschlag kam von seiner Vorgängerin, vehement unterstützt von den anwesenden übrigen 4 Berggöttern. In Ermangelung besserer Vorschläge entschied ein lustloses Applausometer für Herrn Noske. Ich vermute als Hintergrund weniger die Tatsache des Sturzes, als mehr eine gewaltige Portion Häme und Neid der Mitberggötter. Nunmehr hat es dann auch den letzten Berggott erwischt und die von ihm aufgestellte Uhr, die die Minuten seiner Nichtzugehörigkeit zum Kreis der Eumel zählte, musste abgestellt werden. Der HSV lässt grüßen. Ja, Leo, jetzt hast auch du es begriffen: Gott schütze mich vor meinen Freunden, denn seiner Feinde kann man sich bekanntermaßen ja selber erwehren.

Ein weiteres Kuriosum dieses Skilehrgangs ist, dass wir mehr lädierte Betreuer (1) als (ski-fahr-technisch begründet) lädierte Teilnehmer haben (0). Ich habe oben schon einmal vage darauf hingewiesen.

Gestern befand sich der Senior-Berggott mit einem Schüler auf dem Anfängerhügel, um dort mit besagtem Schüler die Körperhaltung auf dem Ski ein klein wenig zu „optimieren“. So nahm besagter (nicht betagter) Berggott jenen Schüler nebst seiner Skier zwischen seine eigenen und versuchte ihn durch sanftes Schieben und Drücken der jeweils betreffenden Schulterpartien in die jeweilige Position zu bringen. Nach drei vier Schwüngen wurde der Versuch unternommen, jenen Schüler durch leichten Druck auf das rechte Schulterblatt und der Aufforderung, sein rechtes Bein ein wenig kräftiger in den Schnee zu drücken, unterstützt durch die Bitte, etwas mehr in die Vorlage zu gehen, zu einer Linkskurve zu bewegen. Woran es letztlich gelegen hat, lässt sich nicht mehr zweifelsfrei ermitteln. Die einen sagen, dass jener Schüler schon häufiger Probleme mit rechts und links gehabt habe, vielleicht liegt es aber daran, dass ihm gerade nicht der Sinn nach einer Linkskurve stand, und er stattdessen mal eine Rechtskurve ausprobieren wollte. Lange Rede kurzer Sinn: Der Skischüler blieb Sieger. Und wir gingen spektakulär „ÜberKopp“. So sitzt denn besagter Berggott jetzt am Computer, schreibt einen Bericht, leckt seine Wunden, auch die psychischen, und ist nach dem Einsatz einer Familienpackung Voltaren recht hoffnungsfroh, dass sein lädiertes Knie morgen wieder einsatzfähig sein wird.

Heute Morgen, nachdem wir gestern Abend bereits eine kleine abgespeckte Generalprobe durchgeführt haben, hat (oder besser sollte) sich die letzte größere Gruppe zum Sturz von der Lemmingkannte bereitmachen. Ohne das Ergebnis zu kennen, wage ich mal die Vermutung, dass das wohl geklappt haben wird. Die waren gestern Abend so zuversichtlich und so voller Adrenalin, dass der Erfolg sich eigentlich außerhalb jeglichen Zweifels befindet. Mal schauen, der Teufel ist ja bekanntlich ein Eichhörnchen!

Da es jetzt gerade erst kurz vor Mittag ist, kann noch nichts Konkretes über den heutigen Tag, inklusive Eumelcastings, berichtet werden.

Das holen wir dann morgen wieder in epischer Breite mit der gewohnten Zeitverzögerung nach 😉.

Bis dahin,

die Berggötter aus Kals