Brettlblog 2019 – Tag 3 – mit Kommentaren der Heimatredaktion

Der Name des Kommentators ist der Redaktion bekannt.

Liebe Daheimgebliebenen,

bevor Sie es aus der Skandalpresse erfahren, gibt die Redaktion in Kals folgende Klarstellung heraus: die gestern beschriebene Rettungsaktion wurde einer Schülerin (M.) zugeschrieben. Richtig ist, dass es sich bei der vermeintlichen Retterin um einen Schüler (L.) gehandelt hat. Die Redaktion entschuldigt sich ausdrücklich bei allen Beteiligten und natürlich Unbeteiligten. (AdH „Das ist nobel, v.a. bei der letztgenannten Gruppe. Hätte ich auch so gemacht. Kleiner Tipp der Heimatredaktion: Eine Nacht darüber schlafen, alte Bundeswehrweisheit, dann sieht das Ganze anders aus. Für die Mathematiker unter uns: wzbw, für die Lateiner qed!“).

Es gibt nun mehrere Möglichkeiten die „Kuh“ (AdH „Vorsicht! Wer ist denn hier gemeint?“) vom Eis zu bekommen. Ein Vorschlag war, Lasse einfach in Merle umzubenennen (AdH „Ich könnte mir vorstellen, dass der Datenschützer hier Veto einlegt. Aber da es nur um Namen geht und nicht um Personen, lasse ich das so stehen!“) Das wurde aber von allen Beteiligten vehement abgelehnt (AdH „Was hätte das für Konsequenzen gehabt? Dann bringt mal den Eltern bei, dass ihr Sohn jetzt eine Merle ist, usw.“) und wir haben dann schweren Herzens von diesem Vorschlag Abstand genommen. So haben wir das eben bleiben lassen und Lasse seinen Namen gelassen (übrigens: schöne Grüße aus dem verträumten Kalau) (AdH „Aua! Das ist aber schon Holzhammermethode! Ich glaube fest an den Verstand der Eltern. Das hätten die auch ohne diese Bemerkung hingekriegt!“). Weil Merle heute Morgen selbst auf diesen verhängnisvollen Fehler hingewiesen hat (AdH „Einsicht ist der erste Weg zur Besserung“), wurden gleich Stimmen laut, die ihr unterstellen wollten, besagte Boarderin gar zu retten gewollt haben (AdH „Mann, was quatscht ihr geschwollen! Geht das nicht einfacher, z.B. gerettet werden wollte.“) und daher ihre Note in Sozialverhalten auf „D“ zu setzen (AdH „Das ist typisch Lehrer! Alles, dieses und jenes, immer rein in eine von 6 Schubladen.“ Das haben meine Eltern auch schon gesagt. Einmal Schublade, immer Schublade“ Und da kommt man nicht wieder heraus!“) Wir haben das seitens der Betreuer im dritten Wahlgang mit 4:2 Stimmen dann doch abgelehnt (AdH „Das könnt ihr gar nicht abstimmen, ihr bildungsfernen Spaßbremsen aus der Turnhalle. Das unterliegt dem Schulgesetz §0815. Ist also Sache der Klassenkonferenz und dann muss noch der Gleichstellungsbeauftragte seinen Senf dazugeben und was passiert eigentlich, wenn die Eltern der Geschlechtsumwandlung zustimmen? Jetzt komme ich schon durcheinander. Diese Bemerkung gehört nach oben“).

Gestern hat uns die Mail eines treuen Bloglesers (AdH „Wer was das denn wohl?“) erreicht, in der wir darauf hingewiesen wurden, dass das Tragen der gelben DBG-Westen möglicherweise zu politischen Verwicklungen führen könne. Man denke an die Gelbwesten in Frankreich (AdH „Holzhammer lässt schon wieder grüßen. Ihr scheint auch schon weit vor der Skifahrt nur noch Schnee im Kopf zu haben, statt mal den Blick über den Tellerrand, sprich Grenze zu wagen“).

Unsere Stellungnahme dazu:

Wir haben unsere gelben Westen lange vor der Ära Macron (AdH „Vorname: Maria?“) getragen. Also haben wir die älteren Rechte. (AdH „Das stimmt wirklich. Können nachweisen, dass die Westen schon vor vielen Jahren im Norden von Österreich getragen wurden zum Zwecke der internen Wiedererkennung. Erinnere an dieser Stelle an den Wettbewerb: Was bedeutet denn DBG? Entweder war die Antwort Deutsche Berg-Ganoven oder Du bist gut, oder so ähnlich“). Außerdem überlegen wir mit unserer juristischen Abteilung (AdH „ Kann die auch Skilaufen oder macht die einen auf Wellness auf Staatskosten?- Da seid ihr aber der Zeit voraus! Heutzutage ist man als Lehrer gut beraten, einen Juristen an Bord zu haben. Ihr wäret nicht die ersten, die ein Verfahren wegen Freiheitsberaubung am Hals haben, wenn ihr jemanden im Frühstücksraum versehentlich einschließt“), ob wir nicht gegen die französischen Gelbwesten wegen Verstoßes gegen das Urheberrecht vorgehen sollten (AdH „Die spinnen die Römer! Macht das ruhig. Die lachen sich doch tot über derlei Ansinnen. Dann kommt sicherlich die Frage auf: Hab ihr das Tragen der Westen beim Europäischen Patentamt angemeldet? Ihr müsstet Zeugen benennen, die schon vor Jahren auf den schwarzen Seiten der NWZ auftauchten. Da wird kein Gericht eine Exhumierung unterschreiben. In other words: Vergesst es!“)

Hier (AdH „ im Osten der Schweiz“) auf dem Hügel gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Westenträger. Hier tummeln sich Gelb-, Orange-, Grün- und Schwarzwesten (AdH „ im Süden und Norden des Großglockners“). Es wurden vereinzelt auch Nichtwesten gesichtet. Die politische Vielfalt und das Neutralitätsgebot ist also auch hier gewahrt. (AdH „Das würde ich so unterschreiben. Ich erinnere ungern an Österreich (in meinem Geschichtsunterricht spielte Braunau eine geringe Rolle) vor ca. 100 Jahren, da schwappte eine Farbe nach Deutschland, die ich zumindest hier nicht mehr sehen möchte. Und anscheinend gibt es sie dort tatsächlich nicht!“) Eventuellen Einträgen in derzeit einschlägigen parteipolitisch geprägten Blogs oder Internetforen sehen wir gelassen entgegen (AdH „Das könnt ihr auch! Was soll denn da stehen?“).

Die Heimatredaktion möchte an dieser Stelle eine Pause einlegen; nicht das ich keine Lust mehr hätte, Kommentare zu schreiben. Nein, um 15.30 Uhr ruft die Pflicht: Zeugniskonferenz an der Oberschule.

Eine weitere Klarstellung hinsichtlich der gestrigen Eumelverleihung ist erforderlich. Erst nach der Drucklegung erreichte die Redaktion die Nachricht, dass ein weiterer Eumelkandidat seinen Hut in den Ring geworfen hat. J. N. aus A. hat dann auch gleich neben Q-H. N. aus A., die ja, wie erwähnt unter ihrem Bett erfolglos nach Eisbären gesucht hat, das Rennen gemacht. Zum Sachverhalt: J. hat abends große Wäsche gemacht und das Equipment daher über Nacht auf den Balkon gehängt. Am Morgen war das Ganze natürlich bretthart gefroren. Das war der Jury eumelverdächtig genug und hat daher gleich einen Zweumel gekürt. An dieser Stelle, liebe Jury, sei der Hinweis gestattet, dass es in der Vorwäschetrocknerzeit völlig normal war, die Wäsche auch im Winter auf die Leine nach draußen zu hängen. Wie hätte Oma denn sonst die Schlübbis waschen und trocken in den Schrank legen können. Oder glaubt ihr etwa, damals wurde die Unterwäsche nur im Sommer gewechselt? Auch Kälte trocknet. Warum cremt ihr euch denn sonst jeden Abend die Hände ein?

Kommen wir nunmehr zum Wesentlichen, zum heutigen Tag. Die ersten hochtalentierten Skieleven (um die Worte unseres Silberrückens in Sage nochmal zu verwenden) haben sich heute, am Tag zwei, von der Lemmingkante den Berg herunter gestürzt. Nicht nur die Gesichter unserer Todesmutigen, nein, auch das der begleitenden Berggöttin strahlten vor Freude und Verzückung. Ich glaube, die werden heute Abend zum Essen auf Wolke sieben einschweben. Es sei ihnen gegönnt. Aber auch die anderen Skineulinge zeigen beeindruckende Leistung. Ich denke, morgen werden weitere Schülerinnen und Schüler zum Lummensprung antreten. Mal schauen.

Was sich heute eumeltechnisch ergeben wird, wird der Abend noch zeigen. In der Gerüchteküche ist es noch völlig ruhig. Selbst sonst gut unterrichtete Lobbyisten ergehen sich in wilden Vermutungen, aber es gibt noch nichts Konkretes. Daher schweigen wir zunächst zu dem Thema. Die gestrigen Erfahrungen mit unbestätigten Schnellschüssen hat die Redaktion veranlasst, sich nicht noch einmal am „Kaffeesatzlesen“ zu beteiligen.

Also in diesem Sinne bis morgen,

die Berggötter aus Kals