Jugendwaldeinsatz in Stadtoldendorf – Tag 3

 

Mit Macheten durch Dick und Dünn

Liebe Daheimgebliebene,

 

um den Faden von gestern wieder aufzunehmen, sei mitgeteilt, dass der Verzehr unserer Pilzgerichte auf heute verschoben werden musste. Nein, es lag nicht am mangelnden Vertrauen in meine Kochkünste, es lag auch nicht am Unvermögen, die Pilze vom Wald zu befreien. Es war ein zeitliches Problem. Wer das nun partout nicht glauben will, der suche sich eben eine der anderen o.a. Ausreden aus (ist doch uns egal).

Siegerehrung für die Hausralleye

Mittlerweile sind wir auch hinsichtlich der Hausrallye erleuchtet worden. Es hat tatsächlich weder mit dem Rumgedüse mit den Forstfahrzeugen auf dem Gelände noch mit einem Aufsitzmäherrennen in den Unterkünften zu tun. Es handelte sich mehr so um ein Erfahrungsquiz in und um das Gelände

des WPZ und umzu zu tun. Wir können natürlich nicht allzu viel verraten. Es kommen ja auch noch andere Jahrgänge des DBG hierher.

Allerdings kann ein kleines Potpourrie der Fragen / Antworten keinen Schaden anrichten.

Frage: Wie lautet der vollständige Name des WPZ? Antwort: Jugendwaldheim.

Frage: Was ist in der Mitte der Weser? Antwort: Wasser

Was wurde zuletzt am 24.12.1926 im Vogler geschossen? Antwort: Der Weihnachtsmann.

Nenne drei heimische Wildarten: Antwort: Mücken, Biene, Lux (die anderen sind wahrscheinlich Pril und Fairy).

Frage: Nenne zwei heimische Nadelbäume. Antwort: Tanne und Weihnachtsbaum.

 

Zum heutigen Tag: Geweckt wurde heute von Cat Stevens. Er gab für uns „Morning has broken“ zum Besten. Der Erfolg war eher grenzwertig. Besonders die Damenwelt fand das Lied so heimelig, dass sie gleich liegenbleiben wollten. Nix da. Morgen gibt es wahrscheinlich eine sanfte Heavy-Metal-Melodie, zum Beispiel „Run to the Hills“ von Iron Maiden. Das wird wohl wirken.

Ich habe mir heute mal die Mühe gemacht, mir das Anforderungsprofil für einen Forstwirt zu Gemüte zu führen. Besonders das eines Forstwirts, der in der Waldpädagogik eingesetzt ist. Der muss offensichtlich über eine stoische Ruhe, Belastungsresistenz, völlige Schmerzunempfindlichkeit und über das Gemüt eines Bernhardiners verfügen. Diese Anforderungen scheint Forstwirt Achim in besonderer Weise zu erfüllen. Außerdem zeichnet er sich durch eine gewisse Neigung zur Beratungsresistenz aus. Was ist geschehen? Zum einen ist Achim jederzeit in der Lage, eine wildgewordene Horde junger DBG-Schüler einfach durch Ruhe und Gelassenheit zu zähmen. Seine Beratungsresistenz äußert sich in der Form, dass er es immer wieder schafft, sich von motivierten Kindern mit dem Hammer auf den Daumen schlagen zu lassen. Wie im letzten Jahr so heute wieder geschehen. Es wurden Ansitzböcke im Wald aufgebaut. Eine Schülerin, die haut vielleicht eine Kelle, hat 7 x 5 er Balken an die Stützposten genagelt, als Achim ihr behilflich sein wollte, indem er den zu versenkenden Nagel festhalten wollte. „Achim, nicht den Daumen auf den Nagelkopf“. Pock, ein dumpfer Schlag, ein deutlich vernehmbares „Hmmmpf“, Schweißperlen auf der Stirn und ein leises Murmeln: „Ich bin ja auch ein Idiot. Warum halte ich meinen Daumen auch dahin“. Und da behauptete der tatsächlich auch noch: „Beim Nageln passiert nichts“ (O-Ton, siehe bzw. höre: Clip) „Lieber Herr Neumann, genau den Fall hatten wir im letzten Jahr schon einmal. Wir versuchen das im nächsten Jahr noch mal. Vielleicht hast du es ja bis dahin gelernt“

das Küchenteam bei der Arbeit

Eine Gruppe kam heute Mittag in Rambomanier auf den Hof. Dem Bus entstieg eine Horde Sylvester Stallones oder solche, die das gerne wären. Warum? Ganz klar. Man war heute im Wald und hat, natürlich zum Schutz der Flora und Fauna im Wald, den gesamten Farn, dessen man habhaft werden konnte, niedergeknüppelt (so steht es zumindest auf dem Arbeitszettel des Forstwirts) und mit machetenähnlichen kurzen Handsägen abgeschlagen. Um dem Ganze die Schärfe zu nehmen, hätte man der Angelegenheit auch die Überschrift „Entfernung wildwüchsiger Spontanbiotope zur Protektion benachteiligter heimischer Pflanzenarten“ geben können. Das ist zwar exakt das Gleich, klingt aber eindeutig nicht so martialisch. Also bleibt es beim Niederknüppeln mit Macheten.
 

Heute Abend wird es möglicherweise zu einer Handlung kommen, die normalerweise in die Skiklassenfahrt gehört. Wir hatten hier heute eine eumelverdächtige Situation. Liebe Frau v.S. aus O: „Der Weg nach Stadtoldendorf führt nicht über die Schlechtwetterhalle und den Lagerfeuerplatz! Auch dann nicht, wenn das Navi diesen Weg vorgibt. Das muss sich ja auch zuerst mal zurechtfinden“.

so viel Spaß mit nur zwei Kartons

An der Saustallfront hat es heute auch wieder Bewegung gegeben. Ein Zimmer, welches, weiß ich nicht, ist Saustall geworden. Warum? Weiß ich nicht. Man munkelt, es soll sich wohl ein verirrtes Staubkörnchen eingeschlichen haben. Schrecklich!

Gegenwärtig sind unsere Kids hier auf Schatzsuche – neuhochdeutsch: Geocaching. Eine Vielzahl junger Schülerinnen und Schüler befindet sich hochmotiviert auf Schatzsuche. Andere waren indes nur schwerlich unter Androhung schwerster Sanktionen bereit, ihre Komfortzone zu verlassen. Ob sie je einen Schatz gefunden haben, wer weiß es. Vielleicht lösen wir das ja morgen auf.

 

 

Die Waldschrate von 25 Eichen.