Jugendwaldeinsatz in Stadtoldendorf – Tag 7

 

Paddel, Floßbau und noch mehr

 

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag Johanna!

 

Liebe Daheimgebliebene,

das gestrige Abfüllen der 45 Schnäbel konnte grundsätzlich erfolgreich durchgeführt werden. Grundsätzlich deshalb, weil es hier ein bis zwei Vertreter der Gattung Jungmänner gibt, die das Gefühl „satt“ nicht kennen. Liebe Eltern von N. S. L. aus A.: Ihr Sohn hat ein Kreuz so breit wie ein Hering zwischen den Augen, futtert wie eine neunköpfige Raupe und ist nicht satt zu bekommen. Wie machen Sie das bitte zu Hause? Wir sind für sachdienliche Hinweise dankbar.

Bau eines eigenen Floßes

Dann gibt es da immer noch gewisse junge Damen, die ihre Heiligtümer sehr nachlässig behandeln. Das Handy war schon mehrmals weg, wurde aber immer wieder aufgefunden. Dann wollte jene junge Dame doch die Annehmlichkeiten eines Schließfachs nutzen. Den von mir besorgten Schlüssel, durfte ich dann gefühlte hundert Stunden in meiner Hosentasche spazieren tragen, da der Bedarf an Safe-Kapazität doch nicht so ausgeprägt war. Als ich ihrer habhaft geworden bin, hatte sie immer noch keine Zeit, ihre Wertgegenstände einzuschließen. Stattdessen drückte sie mir diese mit einem unglaublichen Dackelblick und mit dem Versprechen in die Hände, sie innerhalb der nächsten Stunde wieder abzuholen, da wichtige, unaufschiebbare Dinge vorrangig zu erledigen seien. Ich ließ sie auf die Wimperntusche der Mutter schwören, ihre Wertgegenstände binnen einer Stunde abzuholen. Nun, liebe Mama von S. S. aus S., dann muss es eben künftig ohne gehen. So sorry!

 

Der heutige Tag stand unter Motto „Kanufahrt“. Wie in jedem Jahr trafen sich die Teilnehmer der beiden Jugendwaldheime zur gemeinsamen „Piratenbekämpfung auf der Weser“.

Fahrt mit dem selbstgebauten Floß

Leider ist die mittlerweile schon obligatorische Kanufahrt auf der Weser im wahrsten Sinn des Wortes ins Wasser gefallen oder vielmehr weggeschwemmt worden. Es waren diesmal aber keine ergiebigen Güsse von oben. Nein, es ist nur so, dass die Weser so viel Wasser führt, dass die Schifffahrt, insbesondere die unmotorisierte, eingestellt werden musste.

Das Alternativprogramm war aber auch nicht schlecht (mir gefiel das sogar noch besser als dieses Gepaddele auf dem Fluss.) Auf dem Programm stand heute:

  • Lichtschranke umgehen
  • Moorfahrt
  • Flussüberquerung
  • Bootstour
  • Floßbau

stolze Floßbauer

Das Programm wurde an fünf Stationen angeboten und interessiert wahrgenommen. Hier kam es sowohl auf körperliches als auch auf geistiges Geschick an. An einigen Stationen entwickelte sich daneben noch ein Geschlechterkampf, den die männliche Jugend im Bereich technisches und handwerkliches Geschick nicht unbedingt für sich entscheiden konnten. Zumindest die Haltbarkeit und Hochseefähigkeit der Bootsbauten der weiblichen Jugend waren denen der Jungs mindestens ebenbürtig. Beim Floß einer Jungengruppe hatte ich den Eindruck, es handele sich um den Nachbau der WASA, die ja bekanntlich während ihrer Jungfernfahrt am 10.08.1628 im Hafen von Stockholm gesunken ist. Viel weiter ist die Besatzung dieses Floßes auch nicht gekommen. Buchen wir das mal unter dem Begriff „Kollateralschaden“ ab.

Besonders bemerkenswert ist, dass wieder einige Kinder (nahezu alle) aus irgendwelchen, nicht erkennbaren Gründen aus den Kanus oder von den Flößen gefallen sind. Keiner weiß warum, Zeugen gibt es keine. Shit happens.

Ansonsten können wir alle auf einen sonnigen und schönen Tag zurückblicken.

In diesem Sinne bis morgen.

Die Waldschrate von 25 Eichen.