Jugendwaldeinsatz in Stadtoldendorf – Tag 8

 

Alles blauer Montag, oder was?

 

Von wegen!

Wunschgemäß wurden die Kids heute mit Heavy-Metall-Musik geweckt Das Stück hieß B.Y.O.B. Es ist mir völlig schleierhaft, dass man sich so etwas freiwillig anhört. Ein infernalisches Geschrei auf der Grundlage einer Endzeitmelodie. Zuerst hatte ich den Eindruck, da hat jemand etwas Falsches gegessen. Die abgesonderten Töne deuteten auf undefinierbare Magengeräusche hin unterstützt von ein paar ordentlichen Rülpsern. Ich werde mal einen juristischen Rat einholen, inwieweit hierdurch nicht bereits der Tatbestand der Körperverletzung erfüllt ist. Herr Bantel-Tönjes hat mich erbost darauf hingewiesen, dass man Musik auf keinen Fall als Waffe einsetzen darf.

Beim Frühstück saßen dann auch einige sehr verschreckte Schülerinnen und Schüler an den Tischen, die zu keinem Mucks mehr fähig waren oder keine Traute mehr dazu hatten. Na gut, morgen dann eben wieder Bibi und Tina.

morgendliche Waldarbeit

Der heutige Arbeitstag verlief wie alle übrigen bisher. Wie gewohnt Arbeit im Wald, Aufbau von Ansitzböcken, wie gewohnt etc. Also das ganz normale Programm, genau so, als ob es kein Wochenende gegeben hätte. Bei der Bewertungsmethode mittels Dartpfeile (siehe Bericht von letzten Dienstag) haben die Forstwirte eine beachtliche Treffsicherheit entwickelt. Die Treffer liegen alle im oder um das Zentrum zentriert. Das ist aber noch nichts Neues.

Im Übrigen hat sich hier völlig geräuschlos der Bettenwechsel vollzogen. Frau von Seggern und Frau Rohe sind wieder heil zu Hause angekommen und durften heute wieder Kinder in Ahlhorn unterrichten. Unsere 1€-Kraft, die uns in diesem Jahr auch bereits zum 10-ten Mal am Wochenende unterstützt hat, ist ebenfalls wieder im heimischen Alltag angekommen. Jetzt haben Frau Löwe und Herr Bantel-Tönjes hier die Leitung übernommen. Viel Erfolg den beiden und eine glückliche Hand.

Frühstückspause im Grünen

Gestern Abend haben wir seitens der Betreuer mit einer kulinarischen Exkursion zum Gelingen, besonders zum Sattwerden, einiger neunköpfiger Raupen (siehe Bericht von gestern) beigetragen. Unsere Ratatouille de charcuterie fand großen Anklang. Das bereitgestellte Glaubersalz, die prophylaktisch aufgestellten Eimer und die Aufstockung des Toilettenpapiervorrats wurden nicht benötigt. Wer möchte, kann das Rezept unten nachlesen.

Heute Nachmittag soll noch die Wasserschleuder zum Einsatz kommen. Keine Angst liebe Eltern, hier ist es noch nie zu schweren Verletzungen gekommen.

Ich muss den Bericht an dieser Stelle kurz unterbrechen. Aus den Blocks sind gerade alle Schülerinnen und Schüler im Anmarsch, angeführt von Herrn Bantel-Tönjes mit seiner Ein-Mann-Kombo. Ich glaube, es liegt ein Geburtstagsständchen für Achim in der Luft.

 

Meine Vermutung war richtig. Die Kids sind alle wieder verschwunden, nicht aber ohne vorher den mitgebrachten Kuchen „inhaliert“ zu haben. Liebe Familie L. aus A.: Sie sollten Ihren Sohn mal auf einen Bandwurm untersuchen lassen. Was der an Mengen in sich rein schiebt, ist unglaublich.

Heute gab es auch wieder einen Saustall des Tages. Das Hornissennest hat es bereits zum zweiten Mal erwischt. Die scheinen sich des Ernstes der Sache nicht ganz bewusst zu sein. Wir werden mit den Jungs wohl gleich mal eine Begehung der hier extra für solche Zwecke angelegten Unkrautplantage unternehmen. Das wird mit Sicherheit Eindruck machen.

Als Abendprogramm steht heute eine Nachtwanderung an. Keine Angst liebe Eltern, auch hier hatten wir in der Vergangenheit nur ganz wenige Verluste. Ich werde darüber morgen berichten.

In diesem Sinne also, bis morgen.

Die Waldschrate von 25 Eichen.

 

 

Rezepte Ratatoullie de charcuterie:

Man nehme die Grillreste von Vortag und schneide sie in mundgerechte Stücke. Angekokelte Stücke bitte wegschneiden, ggf. Gras- und andere Grillreste entfernen. Das Ganze kann man mit einer entsprechenden Menge „Zu-gut-für-die-Tonne“ strecken, wobei man „das-geht-noch“ bedenkenlos nutzen kann. „Igittigitt“ muss man vor Gebrauch ordentlich waschen und „das-muss-weg“ großzügig wegschneiden. Auf keinen Fall „Pfui Deibel“ verwenden, dass kann zu Unverträglichkeit, Magenverstimmung und Flatulenzen führen.

Vier Zwiebeln, geschält, geschnitten und angedünstet (Knoblauch kann auch nicht schaden), sollten bereitstehen.

Für die Würztunke kehre man die Reste der vergangenen Woche in der Küche zusammen (ein kleiner Hinweis: die besten Zutaten findet man besonders in den Ecken). Dazu noch ein wenig Pfeffer und Salz. Man gebe das Ganze in einen großen Topf und erhitze es, füge Sahne; Milch und Käse (Blauschimmel, Gambolzola sowie nicht mehr so ganz appetitlich aussehenden Gouda, Edamer etc., eben alles, was, weg muss) hinzu. Ein Teelöffel Senf, eine ausreichende Menge Tomatenmark und eine gehörige Portion Gottvertrauen verleihen dem Ganze die nötige Konsistenz und Quantität.

Guten Appetit.