Neuigkeiten aus Kals

Die die Ski-Exkursion neigt sich inzwischen dem Ende zu, und damit ist es höchste Zeit für ein Update unseres beliebten Brettlblogs. Dieses Mal stammen die Berichte aus der Feder von Johanna W., die uns von ihren Erlebnissen auf der Piste berichtet.

Meine erste Fahrt mit einer Gondel (16.01.2020)

Also, wer sich zum ersten Mal in eine Gondel begeben will, um damit die Spitze eines Berges zu erreichen, ist zunächst einmal schwer beeindruckt. Da hängt so ein Ding, neben vielen anderen, an einem, unendlich langen Seil, das gefühlt nicht mehr Zugkraft als Nähgarn auszuhalten scheint. Mit Getöse fährt eine solche Gondel in die Talstation ein, schaukelt wie eine Schiffschaukel auf dem Jahrmarkt, um die Fahrt dann abrupt zu verlangsamen. Danach dreht sie sich langsam im Kreis, die Tür schwingt auf, gerade so, als ob sie mich zum Einsteigen einladen wolle. Natürlich bin ich skeptisch. Da ist jeweils eine Sitzreihe, auf der man Platz nehmen kann und sollte.

Kaum eingestiegen, schließen sich die Türen und gerade so, als ob das Ding nur gewartet hat, beschleunigt dieser Blechhaufen auf eine Geschwindigkeit, die einem startenden Flugzeug zur Ehre gereichen würde. Der sichere Erdboden verschwindet unter meinen Füßen und ich sitze in einem engen Käfig, hänge am besagten dünnen Seil, welches nur durch einige dünne, bohnenstangenähnliche Pfeiler gestützt wird. Ich schaukle in der Luft rum. Ich glaube, ich habe ein wenig Angst, nein, ich habe mehr Angst, eigentlich große Angst. Ich habe die Hose voll! Das werde ich aber nie zugeben. Zügig erklimmt meine Gondel den Berg. Je näher wir der Spitze kommen, desto mehr verflüchtigt sich meine Sorge. Wenn man sich an den Umstand gewöhnt hat, macht das sogar Spaß. Außerdem ist die Bergstation so auch viel einfacher zu erreichen als den Weg zu Fuß einzuschlagen.

Auf der Bergstation angekommen, wiederholt sich die gleiche Prozedur wie unten. Es schaukelt, die Gondel wird langsamer, es ruckelt ordentlich, die Gondel wird noch langsamer und die Tür öffnet sich. Ich steige entspannt aus, jedenfalls entspannter, als ich unten eingestiegen bin. Die Erde hat mich wieder, zwar 800m höher, aber sie hat mich wieder. Wenn ich ehrlich bin, muss ich zugeben, dass das eigentlich sogar Spaß gemacht hat. Ich denke, ich werde das nochmal wiederholen, mehrmals natürlich.

Eine geläuterte Johanna

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Alles geht einmal zu Ende (17.01.2020)

Heute vor einer Woche waren wir, das sind die Schüler der neunten Klasse des DBG, alle noch in heller Aufregung wegen der Dinge, die auf uns zukommen würden. Viele von uns kennen Schnee ja nur aus Opas Erzählungen und die meisten von uns haben vom Skisport maximal schon einmal gehört. Größte Bewunderung haben diejenigen geerntet, die von sich behaupten konnten, sie hätten schon mal auf Skiern gestanden, und sei es nur in Winterberg oder gar Bispingen.

Nun haben wir eine Woche Skifahren hinter uns gebracht. Obwohl es für uns noch ein weiter Weg bis zur aktiven Teilnahme am Super-G sein wird, haben nunmehr die meisten von uns die Grundzüge des Skilaufens, insbesondere den Einsatz der Stoffbremse (kontrolliertes Fallen) kennengelernt. Wir sind mittlerweile in der Lage, die Berge auf den dafür vorgesehenen Pisten runterzufahren und ohne allzu viele Stürze den Zieleinlauf zu erreichen.

Liebe Eltern, liebe Oma und lieber Opa, ihr wisst doch noch aus eurer Schulzeit, dass man das mühsam Erlernte nur durch ständige Wiederholungen behält und vertiefen kann. Ihr werdet einsehen, dass wir noch häufiger zum Skilaufen aufbrechen müssen. Spart schon mal tüchtig, ihr macht das schließlich für uns. Ihr müsst auch nicht unbedingt mitkommen.

Heute Abend geht mit unserer Skitaufe durch die Berggötter der letzte offizielle Skitag zu Ende. Damit wird uns die „Bergreife“ zugesprochen und wir dürfen beim nächsten Mal ohne Aufpasser losfahren. Ihr habt ja mit unserer Anmeldung zu diesem Skilehrgang bestätigt, dass ihr das ja auch so gewollt habt. Nun lasst in der Zukunft auch weitere Taten folgen. Wir stehen bereit. Trotzdem freuen wir uns, euch am Sonntag alle wiederzusehen. Wir hoffen, ihr auch.

Johanna